Nachdem Sie beide die 180 Beispiele auf den vorherigen drei Seiten näher studiert haben, stehen Sie hoffentlich mit einigen Treffern zurück, über die Sie sich vereinbaren könnten. Falls noch nicht, könnten sie als Ausgangspunkt einer furchtbaren Diskussion dienen, mit dem Ziel, Sie könnten gemeinsam einen Kompromiss finden.
Unterschiede in der Auffassung können auf Länge, Farbe und den Mann im Rock beruhen. Die ersten zwei können angepasst werden, und was den Mann angeht, ist es sowieso nicht er, sondern Ihr Mann, der die Röcke tragen soll.
Die Röcke, ob Kilts, Kilt-Variante, Kilt-ähnliche Röcke und Röcke für Männer oder Frauen konzipiert, existieren in der realen Welt nicht, aber ihnen entsprechende gibt es sicher zu kaufen.
Vielleicht, ja hoffentlich haben die Beispiele mit Mann-im-Rock, ob allein unterwegs, oder mit seiner Frau oder Freundin oder mit seiner ganzen Familie zusammen, ob jung oder alt oder dazwischen, dazu beigetragen, dass es Ihnen gar nicht so unmöglich scheint, wie Sie sich zuerst vorgestellt haben. Wissen Sie warum?
In sämtlichen Beispielen sind Oberteile und Schuhwerk männlich bzw. 100% geschlechtsneutral. Deshalb kommt Ihnen auch der Träger männlich vor.
Noch ein Grund: Mit so vielen Bildern, wo ein Mann einen Rock trägt, ändern sich die Sehgewohnheiten. Mann im Rock wird normal, wie auch vor 60-70 Jahren, Frauen in Hosen normal wurden, nachdem sie "zum ersten Mal in der Geschichte" eine Hose tragen "dürften". Weil es so schnell ging, störte es den wenigsten. Und die Frauen nun in Hosen? Ja, sie blieben Männern so weiblich und attraktiv wie zuvor. Männlich oder weiblich hängt nämlich nicht davon ab, ob ein einzelnes Kleidungsstück einrohrig oder zweirohrig ist, sondern vom gesammten Erscheinungsbild.
Der Unterschied zwischen Hose und Rock kann sogar SEHR gering sein, wie Sie hier sehen:
Zwei Bilder: In Shorts versus im Rock. Die Bilder genau betrachten. Darüber, dass der reale Unterschied nicht größer ist, werden Sie sich wundern.
Selbst mit passendem Rock aus der Damenabteilung geht es, nur ein bisschen schwieriger als mit einem Kilt.
Wichtig ist es, dass sein Rock noch "maskulin" ist.
Bezugsquellen
Kilts und Männerröcke: Besuchen Sie die Mutterseite dieser Homepage,
Dress2Kilt.eu.
Damenröcke finden Sie in Geschäften oder online, wobei zu erwähnen ist, dass dort männertaugliche Röcke selten geworden sind.
Sind Sie und Ihr Mann mit seinem Erscheinungsbild (Rock und Zubehör) übereingekommen, gibt es noch ein paar Punkte, worüber Sie sich mit ihm einigen sollten.
Wann, wo und wie
Wie oft kann Ihr Mann, Ihrer Meinung nach, einen Rock tragen? Und welche Wünsche hat er?
Nur wenn er allein ist, oder auch wenn Sie und er zusammen sind? Spielt dabei der Typ vom Rock eine Rolle? Darüber sollten Sie sich vereinbaren.
Glauben Sie nicht, er wird sich damit zufriedenstellen, nur innerhalb der eigenen Wände oder im eigenen Garten seine Röcke zu tragen; er will in den öffentlichen Raum hinaus.
Also, hieße das nun in Ihrer Optik nur an fremden Orten, oder auch im Heimatort? Das erste impliziert, dass er doch eines Tages "erwischt" werden könnte. Das letzte führt mit sich, dass seine veränderte Kleidungsweise ab sofort Ihrer Familie und Ihren Freunden bekannt wird. Vorteil: Nichts wird verheimlicht. Wenn Sie und er offen darüber sind, haben Sie die Kommunikation unter Kontrolle.
Wie es dem Umfeld erklären?
Bei einem
Kilt könnten Sie vielleicht eine Urlaubsreise nach Schottland als Hauptursache verwenden: Sie sind beide von der Landschaft und der schottischen Kultur fasziniert worden. Eines Tages während des Urlaubes haben Sie einem Geschäft mit „Hochlandsachen" einen Besuch abgestattet, wie so viele Touristen es tun. Kilts waren da überall. Ein Verkäufer hat Ihren Mann gefragt, ob er doch nicht einen Kilt anprobieren möchte? Die Stimmung war locker, er hat es gemacht und sich im Kilt überaus wohl gefühlt. Sie fanden, dass er doch ganz großartig im Kilt aussah, der Preis war nicht abschreckend, und ja, dann war er der Besitzer eines Kilts und etwas Zubehörs.
Jetzt, nach Hause gekommen, trägt er ihn manchmal/immer öfter in der Freizeit.
Aber auch einfach Gründe wie Abwechslung, Aussehen, Komfort etc. verwenden.
Ein
Utility Kilt oder ein
Männerrock fordert etwas mehr, aber die Tatsache, dass er für Männer gedacht ist, ist ein großer Vorteil.
Wenn es aber um einen
Rock aus der Damenabteilung geht?
Es ist schwieriger. Dass Frauen ja auch Hosen tragen, wird oft als Argument verwendet, macht aber nur bei sehr alten Leuten Sinn. Leute, die Ende der 50er und später geboren sind, haben nie Mütter nur in Kleidern und Röcken erlebt, sondern auch in Hosen oder nur in Hosen!
Die einzigen Argumente, die logisch für Rock am Mann zählen, sind, dass ein Rock anders, bequemer, und einem Mann anatomisch besser ist. Und dann vielleicht, dass die Medien jedes Jahr prophezeien, dass in der kommenden Saison werde der Rock endlich dem Mann eine Realität, Damit hat er in sich einen modischen Aspekt.
Zum Beispiel ist Brad Pitt bei einer Veranstaltung im Kleid oder Rock aufgetaucht. Sowas hilft.
Und warum dann nicht auch Ihr Mann? Er hat darüber gehört und gelesen. Eines Tages wollte er endlich mal probieren, ob ein Rock wirklich etwas Besonderes wäre. Es war es.
Aber aus der Damenabteilung?
JA, denn heißt es vielleicht nicht in einem Artikel in der Oktober 2022-Ausgabe des GQ-Magazins:
Da sich ein Männerrock in der Machart nicht von einem Frauenrock unterscheidet, können Sie auch die Frauenabteilung durchstöbern.“
Für die Erzählung ist es wichtig, dass die Signale, die SIE dem Umfeld aussenden, die der Akzeptanz oder ironischer/leichter Distanz sind.
MEINE FRAU
Röcke, die für sie und ihre Mitschwester konzipiert sind, möchte sie bei mir nicht oder ungern sehen. Männerröcke und Utility Kilts sind ihr auch nicht so richtig die Sache, aber sie akzeptiert, dass ich sie trage. Sie bevorzugt mich in traditionellen Kilts.
ICH
Ich selbst bin überzeugter Kilt-Träger, und ich werde jederzeit dem Kilt anderen Typen von Röcken den Vorrang geben. Warum?
1. Der traditionelle Kilt hat – meiner Meinung nach - die besseren Voraussetzungen dafür, allgemein akzeptiert zu werden.
2. Ich nehme sehr gerne auf meine Frau Rücksicht. Ich liebe sie heute noch, wie am ersten Tag unseres Zusammenseins, und dass wir uns längst über ein “passendes“ Ausmaß meines Tragens von Röcken vereinbart haben, macht unsere Ehe natürlich nicht schlechter.
3. Ich "brauche" nicht die weibliche Garderobe. Mir passen Schuhe, Hosen, Hemden und Unterwäsche aus der Männerabteilung bestimmt besser als jene, die für Frauen gemacht sind. Was ich nicht in den Männerabteilungen kaufen kann, sind Röcke. Sie müssen "bei den Damen" gefunden werden oder on-line bestellt werden, ob nun Männerröcke oder Männern geeignete Damenröcke. Dasselbe mit Kilts.
Ich respektiere, dass es Männer gibt, die auch die weibliche Dimension der Kleidung gern oder nötig haben. Wenn sie sich dezent kleiden, werden auch mit mehreren Elementen für Frauen eine passende äußere Männlichkeit beibehalten.
Der Kilt soll nicht meine Hosen ersetzen, auf keinen Fall. Ich liebe aber die Vielfalt, der er mir verschafft. Er ist eine bequeme und abwechselnde Ergänzung meiner Garderobe und natürlich vor allem für die Freizeit geeignet - besonders wo ich früher in Shorts unterwegs war.
Da man im Kilt aber fast nie friert, kann ich ihn das ganze Jahr tragen. Meistens mit normalen dicken Kilt-Strümpfen, aber wenn sich die Temperatur deutlich unter den Gefrierpunkt sinkt, kann mir eine Strumpfhose infragekommen.
Für all diese Verwendungszwecke kann ich mir mit ziemlich billigen Kilts begnügen.
Auch im Konzerthaus und in der Oper kann man mich im Kilt erleben. Dafür habe ich etwas teurere Kilts, die dann mit ein bisschen mehr Zubehör als im Alltag ergänzt werden.
In der Nachbarschaft kennt man mich seit Jahren im Kilt. Wo ich gehe, werde ich bemerkt, klar. Einen Mann im Kilt sieht man nicht jeden Tag. Aber die Kommentare, die ich bekomme, sind positiv. Aus eigener Erfahrung empfehle ich deshalb Ihnen und Ihrem Mann, der Hosen so ziemlich satthat oder mehr Abwechslung in der Kleidung gerne hätte, einen Kilt - falls ihm eine Lösung.
Ich hoffe, dass Sie und Ihr Mann zusammen einen guten, gemeinsamen Weg finden werden.
Dabei am wichtigsten: Nie riskieren, wegen ein Stück Stoffes eine sonst gute Ehe zu zerstören. Dafür, wiederum, sind Sie beide verantwortlich. Selbst wenn Ihr Mann wirklich eine weibliche Seite haben sollte, die er ausleben muss, braucht das nicht das Ende sein. Das bestätigen zwei Webseiten, The beskirted man und Gender Blender.
In beiden Fällen geht es um viel mehr als einfach Mann-im-Rock, doch beide Männer haben die volle Unterstützung ihrer respektiven Frauen.
Wie auch Paulus in seinem ersten Brief an die Korinther über die Liebe schreibt:

Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.