Webmaster im Kilt. Q & A
Wie kam es, dass der Webmaster anfing, einen Kilt zu tragen? Wie war der Anfang? Welche Erfahrungen hat er gemacht? Was meinte seine Frau dazu? Hält er den Kilt für einen Anfängerding, bevor es zu Röcken etc. kommt? Darüber und über vieles mehr bekommst du Antwort.
Mitte der 90er war ich mit meiner Frau und Tochter in Schottland im Urlaub. Wie vermutlich so mancher Tourist habe ich eines Tages einen Kilt in einem der vielen Kilt Shops anprobiert. Vielleicht hätte ich es nicht tun sollen, denn sofort war ich im Klaren, dass ein Kilt etwas ganz Besonderes ist und mir ein Gefühl von Freiheit verlieh, welches ich nie in Hosen erlebt hatte. Aber auch dass ein schwerer Kilt reine Männersache ist. Vielleicht kann es auch damit zusammenhängen, dass ich nie ein Freund langer Hosen gewesen war und es noch nicht bin. Als Junge wollte ich am liebsten das ganze Jahr lang in kurzen Hosen sein.
Nein. Wo und wofür sollte ich ihn denn auch verwenden?
Als ich das Geschäft verließ, hatte ich aber mit mir eine Visitenkarte mit meinen Massen auf der Rückseite geschrieben – „just in Case“. Vorher hatte mir der Verkäufer versichert, er habe Kunden in fast aller Welt, einige davon Schotten, andere aber nicht.
Ich vergaß nie richtig den Kilt. Als ich deshalb später Zugang zum damals ziemlich neuen Internet bekommen hatte, und es durchstöberte, habe ich „plötzlich“ und etwas „unüberlegt“ per Mausklick einen Kilt und etwas Zubehör bestellt.
Nein. Am Anfang verwendete ich nur den Kilt im Haus und Garten, später auch im öffentlichen Raum, aber nur wenn ich fern von zu Hause war. Erst im Jahr 2005 machte ich mein Kilt-Tragen offiziell, denn dann erfuhr ich, dass alle Nachbarn davon wussten - und es gut fanden. Seit dem Moment kann man mich fast täglich im Kilt sehen.
Ich finde den Kilt sehr bequem. Für die Freizeit ist er ganz einfach genial. Deshalb ist er zur bedeutenden Erweiterung meiner Garderobe geworden und weithin ein Ersatz von Shorts. Und ich habe viele Kilts, zu viele, sagt meine Frau, die ich alle regelmäßig trage.
Um die Jahrtausendwende blühten im Internet die Men-in-Kilts- und Men-in-Skirts-Bewegungen auf. Fast alle legten auf ein männliches Erscheinungsbild Wert, und ob man das eine oder andere trug, bedeutete weniger. Davon inspiriert habe ich mir auch einige Röcke gekauft und sie total problemlos getragen - fern von zuhause.
Dann kam die Aufspaltung, wo sich vermehrt Rockträger nicht auf den Rock begrenzten, sondern immer mehr von der weiblichen Garderobe wollten, die sogenannten Freestylers. Männer, die im Rock männlich erscheinen möchten, setzten als Reaktion ganz oder vorwiegend auf den Kilt. Zu ihnen gehörte und gehöre ich.
Auf keinen Fall. Aber im Kopf der Freestylers schon. Wäre es beim MANN-im-Rock, wie damals um 2000, geblieben, wären wir heute einen großen Schritt weiter gekommen - ist meine Überzeugung.
Absolut. Wenn im Kilt unterwegs, bekomme ich fast täglich Komplimente, besonders, aber nicht nur, von Frauen. Ein Kilt ist halt besser akzeptiert und verstanden.
Keinesfalls. Nur ist es leichter mit einem Kilt, auch in Relation zum eigenen Umfeld.
Sie hat ein ziemlich entspanntes Verhältnis zu meinen traditionellen Kilts (bekommen), und das, weil sie gesehen hat, wie unkompliziert es ist. Sie hat ja erlebt, dass viele sich positiv zu meinem Kilt-Tragen äußern.
Utility Kilts toleriert sie eben noch, andere Rocktypen nicht. Aber damit habe ich kein Problem.
Es gibt im Jahr sehr wenige Tage, wo es nicht der Fall ist. Und wenn im Kilt dann meistens ab Morgen, wenn ich mich anziehe, bis ich spät abends schlafen gehe. Ich dürfte deshalb mehr Erfahrung haben als die meisten Männer, einschließlich Schotten, für die der Kilt hauptsächlich für die Feier ist.
Gut, aber es wird noch eine Zeit dauern. Wenn es schneller vorwärts gehen sollte, müssten mehr Männer im Rock deutlich Männlichkeit ausstrahlen und dabei anderen ein gutes Vorbild sein. Das Problem ist, dass für viele ist der Rock schon Vergangenheit. Ihnen geht es um das Kleid. Ich denke, sie sind, in einer sonst immer mehr liberalen Welt, dabei ferner einer generellen Akzeptanz als vor 20 Jahren. Es ist mit einem Krieg zu vergleichen, wo Heere vorwärtsrücken, ohne das Hinterland abzusichern, und wobei sie sich plötzlich in einem Kessel befinden können. Oder in der Sackgasse oder auf dem Abstellgleis.
Wir Männer haben vor allem den Kilt als Hosenalternative, aber der Rock für Männer wird sich auch durchschlagen. Ungeteilte Beinkleider, ob Kilt oder einfach Rock, machen für Männer so viel Sinn. Überall in den Medien werden positiv über Männer im Rock berichtet Wir sind auf dem Weg, nur nicht immer ohne (selbstverschuldete) Verhinderungen.
Ja, die Dress2kilt.eu existiert seit 2007. Sie war aber nicht die erste. Tatsächlich hat D2K Vorgängerinnen unter anderen Namen gehabt, die erste aus dem Jahr 2001 stammend. Damals waren Homepages frei zu haben, und es gab mehrere Programme, mit denen es relativ leicht war, Homepages zu erstellen. Auch waren die Forderungen an Design und Funktionalität wenige. Dazu kam, dass Webseiten ausschließlich auf kleinen Computerschirmen mit geringer Auflösung, max. 800 x 640 Pixels, zu betrachten waren.
Da es "jedem" möglich war, eine eigene HP zu machen, war es kein Wunder, dass viele es taten, und dass Webseiten für neue und wachsende Gebiete wie Männer-im-Rock und Männer-im-Kilt auftauchten.
Sie sind verschwunden, nachdem kostenlose Homepages mal nicht länger eine Option waren. Ich hatte auch die Wahl, aufzugeben oder für meine HP eine Bezahlungslösung zu finden. Dazu brauchte ich, außer einem Web-Hotel, eine eigene Webadresse, und für diesen Zweck ließ ich den Namen Dress2Kilt.eu registrieren und änderte Design und Inhalt.
Nein, 2007 erschien das erste iPhone und drei Jahre später das erste iPad, und nach einigen Jahren hatte sich die Weise, wie man das Internet verwendet, total geändert. Ihre Monitore in unterschiedlichen Hochformaten kollidierten mit Computerschirmen mit ihren Querformaten, die übrigens zunehmend breiter wurden. Auch verschiedene Auflösungen stellten neue Forderungen. Homepages mussten responsive sein und mobile-first. Das nahm dem Leben vieler Homepages. Fatal wurde es bei kommerziellen Websites. Kiltmakers erwiesen sich sehr konservativ, und viele sind verschwunden. Es können viele Gründe dazu gegeben haben, aber bestimmt auch altmodische Homepages.
D2K war auch nicht responsive und war auf Mobilgeräten demzufolge kaum noch lesbar. Wieder die Frage, ob sie zu schließen oder sie responsive zu machen. Aber wie? Eine solche Webseite zu designen ist recht kompliziert. Ich hätte es einem Webdesigner überlassen können, wäre aber teuer, vielleicht sehr teuer gewesen. Vermutlich wäre es mir dann auch schwierig oder teuer gewesen, sie aktualisiert zu halten, und nach höchstens ein paar Jahren würde sie inhaltlich veraltet sein. Deshalb fing ich 2018 an, herauszufinden, ob und wie ich selbst eine neue machen konnte. Es geling mir, genug zu lernen, und seit 2019 ist sie responsive. Perfekt ist sie nicht. Ich finde immer wieder Fehler, die ich aber dann selbst beheben kann. Da sie aber fast die einzige nicht-kommerzielle Webseite für Kilts und Kilt-Tragen, die es im Internet noch gibt, denke ich, dass sie ihre Berechtigung hat.
Ich weiß es natürlich, und meine Frau kann herausfinden. Aber sonst habe ich dazu keine Antwort. Ich werde manchmal gefragt, mehr oder weniger direkt übrigens, aber ich denke, dass genau die Fantasien, ob Mann im Kilt nun unten nackt sein sollte oder nicht, eine große Rolle für die generelle Akzeptanz des Kilts spielen, ja ihn verständlicher machen. Deshalb ist meine Antwort immer, dass ich das leider nicht beantworten kann, und Fragesteller oder Fragestellerin - denn oft ist es eine Frau - muss in Unwissenheit weiterleben. Wie du auch.
Was ist auf Dress2Kilt zu finden?
Du hast es nicht für möglich gehalten? Aber es ist es. Jeder Mann kann einen Kilt tragen, ohne Schotte zu sein oder schottische Ahnen zu haben, und immer mehr Männer trauen sich tatsächlich im Kilt hinaus. Warum? Viele haben zuvor die Reaktionen anderer befürchtet. Ohne Grund. Wie anfangen, einen Kilt zu tragen?
Ein Kilt ist etwas ganz anderes, nicht nur ihn zu tragen, sondern auch ihn zu kaufen. Wie mit der Größe? Und den Tartans? Wie viel muss ich ausgeben? Was macht überhaupt einen Kilt? Wo und wie einen bestellen? Und was trägst du zum Kilt? Unten bekommst du Auskunft und Vorschläge.
Ein Kilt kostet mehr als eine vergeleichbare Hose, aber teuer braucht es nicht zu sein.
Kilt und Zubehör sind geliefert worden. Wie nun das alles richtig tragen? Sollst du auf etwas besonders aufmerksam sein, und wann und wo ist der Kilt die perfekte Wahl?
Bisher hat es sich um den traditionellen, karierten Kilt, den Schottenrock, gehandelt. Aber es gibt ja auch andere Formen von Röcken. Deine Wahl.
Die folgenden Seiten sind mit der englischen Version gemeinsam und deshalb vorwiegend auf Englisch.