Nachdem du dich für einen Kilt bei einem bestimmten Kilt-Händler bestimmt hast, geht es darum, Tartan zu wählen und mit den Maßen gerecht kommen.
Da das Kaufen eines Kilts fast ausschließlich online geschieht, bist du alleinverantwortlich dafür, wie gut der Kilt dir später passen wird. Ob billig oder teuer macht hier keinen Unterschied. Schwierig ist es glücklicherweise nicht, die Mäße richtig zu bekommen.
Tartan wählen
Bei pakistanischen Kilt-Händlern kannst du unmittelbar sehen, wieviel dein Kilt in einem bestimmten Tartan kosten wird. Bei vielen schottischen und amerikanischen Händlern auch, wenn es sich um „Casual Kilts“ handelt.
Wenn es aber zu teureren Kilts in Schurwolle kommt, und wo du im Prinzip unter tausenden von Tartans wählen kannst, ist der Preis vom Tartan, Tartangewicht, Tartanqualität und Weberei abhängig, und hier können Preisunterschiede SEHR groß sein.
Einen Kilt in populären Tartans wie Stewart Royal, Stewart Black, Black Watch und Holyrood solltest du zum „Grundpreis“ oder "Ab-Preis" haben können.
Wie richtig messen?
Die meisten Kilts werden heutzutage nach deinen Maßen gefertigt. Selbst bei billigen Kilts handelt es sich deshalb nicht länger nur um deine Taillenweite, sondern auch um Länge und Hüftweite und vielleicht noch um Fell plus um deine eigene Größe.
Ein Kilt wird immer in Inches (Zoll) gemessen, und das kennst du bestimmt auch von Jeans.
1 inch = 1“ = 2,54 cm
1 foot = 1' = 12 inch = 12“ = 30,48 cm
1 yard = 3' = 3 feet = 36 inch = 36” = 91,44 cm
1. WAIST SIZE - Bundweite
Ein Kilt sitzt traditionell hoch, also an der natürlichen Taille (ungefähr am Nabel). Er muss es aber nicht. Für Casual Wear kann er auch tiefer sitzen, und viele Männer (und ihre Frauen) sind der Meinung, dass er so besser aussieht. Wir haben uns ja dazu gewöhnt, Hosen tiefer zu tragen („Jeans Waist“).
Du bist es, der bestimmt, wo dein Kilt sitzen soll. Unbedingt dort messen.
NIE mit den Inch-Angaben deiner Jeans rechnen!
In der Bekleidungsindustrie gibt man, vermutlich, um die Kunden zu erfreuen, oft Größen an, die mit der Wahrheit nichts zu tu haben. Wer eine Bundweite von 36“ hat, freut sich über Jeans, auf denen 32“ steht, und die ihm gut passen.
Bestellst du nun den Kilt in Größe 32“, wirst du ihn höchst wahrscheinlich nicht verschließen können!
Da der Kilt mit Riemen und Schnallen fixiert wird, gibt es zwar immer etwas „Give and Take“, mindestens +/- 1 Inch - also viel praktischer als bei Hosen - aber so viel Spielraum gibt es bei einem Kilt trotzdem nicht wie von 32“ bis 36“.
Also messen, und richtig messen. Verwende dazu einen weichen Schneidermessband, nicht einen aus Metall aus dem Baumarkt.
2. SEAT SIZE – Hüftweite
Du wirst von deiner Hüftweite gefragt. Es ist lockeres Maß, genommen, wo du am breitesten bist.
3. FELL - Wie viele Inch die Falten abgenäht sein sollen
Der Abstand zwischen „Top of Kilt“ und zum Punkt, wo du am breitesten bist. Die optimale Länge ist oft ein
Drittel der Kilt-Länge - bei einem Kilt, der an deiner natürlichen Taille sitzt und dir bis Mitte deiner Knieschale reicht. Also bei einem 24" langen Kilt 8".
Bestellst du dienen Kilt online, wirst du nur nach der Fell-Länge gefragt, wenn es sich um einen pakistanischen Kilt handelt. Bei allen anderen (teueren) wird die Länge um die 7"-8" (18-20 cm) sein (meine Erfahrung). Du
musst auch nicht bei den pakistanischen eine Fell-Länge abgeben. Falls du es nicht tust, ist bei ihnen 6" = 15 cm Standard.
Bis du im Zweifel, gehe mit den 6". Möchtest du den Kilt niedrig tragen, dürfte eine kürzere Fell-Länge sowieso besser sein. Unter allen Umständen lieber zu kurz als zu lang.
Als "Fashion Statement" kannst du sie auch nur 3" (7,6 cm) bestellen. Der Kilt wird sich dann "lüftiger" fühlen, aber weniger Kilt sein.
Bundweite, Hüftweite und "Fell".
5. KILT LENGTH – Kilt-Länge
Unter keinem Umstand darf der Kilt das ganze Knie decken. Er darf doch auch nicht wesentlich kürzer sein. Korrekt ist ab Mitte der Kniescheibe bis 2,5 cm (1 Zoll) über dem Knie.
Wie die richtige Länge finden?
Überall im Internet wird die „Kneel-on-Your-Knees“-Methode empfohlen. Bei mir funktioniert sie nicht.
Viel besser geht es, meiner Meinung nach, mit einem Handtuch oder Geschirrtuch, einem Gürtel und einem hohen Wandspiegel.
Stelle dir aufrecht und mindestens drei Meter vom Spiegel entfernt. Der Gürtel sollte dort sitzen, wo du deinen Kilt sitzen haben möchtest. Wenn die Länge richtig aussieht, merke den Punkt auf das Tuch und messe.
Hast du keinen geeigneten Spiegel, oder kannst du nicht weit genug weg davon kommen, kannst du auch eine Digitalkamera oder ein Smartphone verwenden. Viele Selfie-Sticks haben heute Bluetooth-Auslöser. Der Selfie-Stick sollte so lang sein, dass du aufrecht stehen kannst und das Bild in Kniehöhe nehmen.
Fange eventuell mit dem Geschirrtuch in Kilt-Standardlänge 24“ oder 61 cm an. Du kannst direkt vor der Kamera stehen - AUFRECHT. Nun ein Bild nehmen. Betrachte das Resultat auf dem Monitor. Stimmt die Länge? Wenn nicht, mit 23“ versuchen usw.
Du kannst das Tuch mit Wäscheklammern am Gürtel festhalten.
Zwei Drittelregeln beim Kilt
Die erste ist schon oben erwähnt. Fell-Länge = 1/3 der Kilt_länge. Die zweite ist die Länge des Kilts.
Oft – nicht immer! - entspricht die „korrekte“ Länge eines Kilts einem Drittel der Körpergröße des Trägers. Der Kilt sitzt dann an der natürlichen Taille und reicht bis Mitte der Knie.
Deine Messungen kannst du mit den Formeln hier vergleichen:
Die zwei Formeln basieren sich auf deine Größe in cm und geben das Resultat in Inch (Zoll).
Die Drittelregeln des Kilts
Sie indizieren, wie erwähnt, dass der Kilt an deiner natürlichen Taille sitzt = wo du am schmalesten bist (oder sein solltest), und auf der Mitte deiner Kniescheibe endet. Möchtest du sicher sein, dass der Kilt nicht zu lang wird, bestelle ihn 1-2 Inch kurzer.
Bei mir stimmen die Drittel-Regeln, Größe 176 = Kilt-Länge 23". Da ich aber bevorzuge, dass meine Kilts nicht die Kniescheibe beruhren oder nur ganz wenig, habe ich die meisten meiner Kilts 22.5" bestellt, und wenn nicht möglich 22", 21" wenn sie auch niedriger sitzen sollen.
Viel Spielraum bei der Länge
Bei einem Kilt gibt es viel Spielraum, nicht nur was Bundweite betrifft, sondern auch Länge, ganz anders als bei Hosen. Doch alles kommt an seine Grenzen. Zur Illustration: