Wie schon erwähnt gibt es Kilts, die wenig kosten, und andere, wofür du ein wahres Vermögen bezahlen musst.
Glücklicherweise ist der teuerste Kilt nicht automatisch der beste Kilt.
Der beste Kilt für dich ist einer, den du oft tragen kannst, also nicht ein Kilt, der nur für Anlässen, die es nie oder selten geben, zu verwenden ist.
Für dich, der du kein Schotte bist, dürfte das in deiner Freizeit sein und vor allem bei den Dress Codes Casual und Smart Casual Wear.
Dir sieht es vermulich auch ungefähr so aus. Der Kilt ist für Casual Wear.
Wenn Puristen behaupten, nur ein 8-Yard 16. Oz. Kilt in Schurwolle von einer guten Weberei stammend und von einem gelernten Kilt-Schneider per Hand genäht gehe, können sie aus ihrer Perspektive, Formal Wear, sehr wohl recht haben. Und falls deine Anzüge ausnahmslos der Marken Armani oder Ermenegildo Zegna sind oder immer für dich maßgeschneidert werden – und sie durch einen Kilt ersetzt werden sollten - könnte ein solcher Kilt Sinn machen oder gar ein Muss sein. Aber sonst?
Dein Kilt soll dir mit großer Wahrscheinlichkeit Jeans und Shorts ersetzen. Vermutlich hast du im Schrank einige, die billig sind wie auch einige, die aus guten Hausen sind, Brands. Welche deiner Hosen siehst du in erster Linie durch einen Kilt ersetzt? Die Billigen oder die Teuren? Soll er ein Substitut für Shorts sein oder eher für Jeans? Denkst du Baumarkt oder Kunstmuseum im Kilt? Soll er auch für das Opernhaus und Theater getragen werden können?
Den Alles-Könner Kilt gibt es nicht, aber mit passendem Zubehör – oder keinem Zubehör – kann ein und derselbe Kilt doch sehr vielfältig einsetzbar sein. Und unerschwinglich teuer braucht er dabei nicht zu sein.
Ab 40-50 € kannst du dabei sein.
Ein guter Kilt für casual Wear kannst du ab ungefähr 40-50 € haben. Dann kommt er aus Pakistan und ist ein 5-Yard Kilt in Polyviskose. Bezahlst du um das doppelte, kannst du casual Kilts, Made in USA bekommen, und noch unter 200 € sind sie aus Schottland zu bestellen. In Schurwolle fangen die Preise auch bei um die 200 € an. Solche Kilts sind mit dem richtigen Zubehör auch bei semi-formellen Anlässen einsetzbar.
Staat und Kurierdienst wollen auch was haben.
Früher, wo fast alle Kilts aus Schottland kamen, und UK Mitglied der Europäischen Union war, war es einfach. Versandkosten kamen (meistens) dazu, aber das war es. Nun, wo sich die meisten Einkaufsquellen außerhalb der EU befinden, das heißt in Drittländern, müssen oft mit Zoll, Einfuhrsteuer und Importgebühren kalkuliert werden.
Was zu zahlen ist, kommt auf den Warenwert (Warenpreis plus Versandkosten) und die Firmenadresse des Kilt-Händlers an.
Hier wird vorausgesetzt, dass deine Lieferadresse in einem Land innerhalb der Europäischen Union ist.
Es gibt 4 Szenarien:
A. Der Kilt-Händler hat seine Firmenadresse in deinem eigenen Land.
Du bezahlst dem Händler den Preis für den Kilt und Versand.
B. Der Kilt-Händler hat seine Firmenadresse in einem anderen EU-Land.
Du bezahlst dem Kilt-Händler seinen Preis einschließlich der MwSt., die in
deinem Land gilt plus Versand. Doch, falls der Kilt-Händler im Jahr für weniger als 10.000 € in anderen EU-Ländern verkauft, bezahlst du ihm den Preis einschließlich der MwSt.
seines Landes, also wie im Beispiel A.
C. Der Kilt-Händler hat seine Firmenadresse in einem Drittland.
Drittland ist in diesem Zusammenhang jedes Land, der nicht Mitglied der Europäischen Union ist.
Du bezahlst dem Händler seinen Preis
ohne eine eventuelle MwSt. plus Versandkosten. UK hat MwSt. zum Abziehen, USA nicht.
Wird der Preis automatisch in deiner Währung gezeigt, ist die Mehrwertsteuer mit großer Wahrscheinlichkeit schon abgezogen.
Bei Auslieferung des Kilts bezahlst du:
1. Eine Importgebühr (Zollanmeldung), die unabhängig vom Preis deines Kilts ist. Sie ist doch in den einzelnen EU-Ländern unterschiedlich und auch vom Spediteur abhängig. Rechne mit bis zu 20 €. Bei einem teuren Kilt spielen 20 € nicht die große Rolle, aber bei zwei Socken, die insgesamt 30 € kosten, schon.
2. Zoll 12% vom Warenwert (Kilt plus Versand), falls er 150 € übersteigt, sonst ist kein Zoll fällig.
3. Die MwSt. deines Landes berechnet vom Warenwert plus eventuellem Zoll.
D. Ausnahme UK
Ein Handelsabkommen zwischen EU und dem Vereinigten Königreich bedeutet, dass Zoll nie erhoben wird, – falls die Ware 100% in UK produziert ist. Bei einem hochwertigen Kilt solltest du erwarten können, dass er in Schottland oder England genäht ist, und dass der Tartan von schottischer Wolle stammt. Aber theoretisch könnten Riemen und Schnallen aus einem Drittland stammen und für sie wäre Zoll fällig.
Ist ein Kilt tatsächlich in einem Drittland, zum Beispiel Pakistan produziert und nach UK exportiert, muss Zoll vom ganzen Warenwert berechnet und bezahlt werden, als käme er von jedem anderen Drittland. Ist er teilweise in einem Drittland außerhalb Großbritanniens hergestellt, muss Zoll vom "ausländischen" Teil bezahlt werden. Bei einem billigen Kilt hat es doch keine Bedeutung, weil es undenkbar ist, dass der Warenwert 150 € überschreiten sollte.
Importgebühr und MwSt. wie aus einem anderen Drittland, also Beispiel C.
Jetzt, wo du über mögliche Extrakosten orientiert bist, und du dir vermutlich darüber Gedanken gemacht hast, in welchen Zusammenhängen du deinen Kilt einsetzen möchtest, ist es Zeit für konkrete Kaufempfehlungen. Die findest du, wenn du auf der nächsten Seite weiterliest.